Anmerkung zum Sidecar-Ordner   von J.H.    24.07.91

Der Sidecar-Ordner soll in Zukunft zum Forum für die Besitzer des Sidecar
und anderer PC/AT-Erweiterungen am A1000 werden. 
Man hätte selbstverständlich auch alle Sidecar-Artikel in der Hardware-
schublade unterbringen können. Das wäre aber sicher nicht der Bedeutung
des Sidecars gerecht geworden.

Das Sidecar war das erste und einzige von Commodore speziell auf den 
Amiga 1000 zugeschnittene Peripheriegerät. Zudem war es zu seiner Zeit
ein geradezu sensationelles Gerät, erlaubt es doch den parallelen Betrieb
zweier völlig unterschiedlicher Computer und Betriebssysteme und deren
Zugriff auf dieselben Peripheriegeräte.

Commodore konnte zwar sein großmundiges Versprechen "IBM-Kompatibilität
unter 100 Dollar" zu bieten, nicht einhalten (sieht man einmal von dem
verunglückten Softwareemulator ab), schuf aber immerhin die Voraussetz-
ungen für die Entwicklung immer kleinerer und ausgereifterer Emulatoren,
die den Amiga heute zum "König der Emulatoren" machen. Ein AT-Emulator
in Zigarettenschachtelgröße (mit Farbgrafikemulation) wäre damals noch
undenkbar gewesen. Auch die Vielfalt der Emulationen auf dem Amiga
sucht immer noch ihresgleichen. Man kann heute problemlos den C-64,
Apple Macintosh, Atari ST, IBM PC/XT/AT emulieren, und ein ZX-Spectrum-
Emulator ist angekündigt.

Sieht man einmal ganz davon ab, ob solche Emulationen überhaupt sinnvoll
sind, kann man ganz generell behaupten, daß der Amiga den genannten 
Computern haushoch überlegen ist, denn nur ein überlegener Computer kann
andere Computer mit vertretbarem Aufwand emulieren.
Dem Benutzer wird, außer der Gewißheit, daß der Amiga ein überlegener 
Computer ist, auch noch der Einstieg und Einblick in andere Betriebs-
systeme gewährt, der oft für Schule und Beruf wichtig ist (wobei ich
weniger an den C-64-Emulator denn an die IBM-Clones gedacht habe).

Kurze Beschreibung des Sidecars:

Prozessor: Intel 8088 mit 4,77 MHz getaktet
Arithmetik-Coprozessor Intel 8087 nachrüstbar
RAM: 256 KByte, auf Platine erweiterbar auf 512 KByte
Eingebautes 5,25"-Laufwerk
Drei interne 8-Bit-IBM-Erweiterungsslots für Filecards, SCSI-Schnittstelle
, Multifunktionskarten etc.
Bildschirmdarstellung: Monochrom oder Farbe
Besondere Features:
Festplatten und Floppies am Sidecar können von Amiga und Sidecar genutzt 
werden.

In den frühen Ausgaben der Kickstart habe ich u.a. eine Anleitung
zum Umrüsten des Sidecars auf einen (schnelleren) V20-Prozessor, sowie
zum Aufrüsten des RAMs auf 512 KByte und zum Anbringen eines Reset-
schalters, der nur das Sidecar zurücksetzt, gefunden. 
Bei entsprechender nachfrage werde ich die wichtigsten Auszüge aus diesem
Artikel hier veröffentlichen.


Ende des Artikels