============================== Editorial ============================== ============================ vom 15.10.91 ============================= ============================ by Jörg Herz ============================= Eldorado oder what a mess ! (wie der Engländer sagt) Jedes Jahr dasselbe: Bereits einen Monat vor dem eigentlichen Ereignis beginnt die Vorfreude, das letzte Geld wird zusammengekratzt, schließ- lich findet es nur einmal im Jahr statt, tausende von Kids und erwach- sener Menschen fallen in einen Kaufrausch. Nein- ich spreche nicht von Weihnachten ! Ich spreche von der Amiga- Messe in Köln. Bald ist es wieder soweit, die Händler reiben sich schon die Hände, die Computerzeitschriften können ihre Seiten bequem mit Hallenbelegungsplänen und der obligatorischen Vorschau füllen und natürlich wird es wieder mal Besucher- und Aussteller-Rekorde geben. Die Summen, die in diesen drei (Besucher-) Tagen über die Tische wandern, dürften so manchem Gemeinde-Beigeordneten die Tränen in die Augen treiben - aber sowas steht natürlich nicht in den (ebenfalls obligatorischen) Nachberichten der Zeitschriften (über Geld spricht man nicht, man zieht es den anderen aus der Tasche !). Neben dem ganzen Kommerz wird wahrscheinlich die Information und das Gespräch mit Hard- und Softwareentwicklern mal wieder zu kurz kommen. Lobenswert immerhin noch die (kostenlosen) Seminare von Commodore, die es auch dieses Jahr geben wird. Jetzt muß ich natürlich zugeben, daß ich ebenfalls auf die Messe fahren werde, und zwar hauptsächlich um mir eine Festplatte und ein Turboboard zu kaufen. Schließlich ist mit einem Preisnachlaß von durchschnittlich etwa 10% (Erfahrungswert) zu rechnen. Allerdings sehe ich die Aufgabe einer solchen Messe nicht nur im Ver- kauf, sondern auch in der Information und da hapert es schon von Anfang an. Ein Vorschlag meinerseits: Am Eingang sollten elektronische Infor- mations-Theken auf Amiga-Basis aufgestellt werden, an denen man durch Eingabe von Stichworten (z.B.: Turbokarte) eine Liste von Ausstellern abrufen kann, die diesem Stichwort assoziiert sind (zu Deutsch: die Turbokarten ausstellen). Die Aussteller sollten sich ihrerseits daran erinnern, daß es nicht mit dem Verkauf getan ist, sondern daß sich der (anspruchsvollere) Kunde auch einen bequemen Update-Service (direkt am Stand) und eine kompetente Beratung (am Besten direkt durch den Entwickler) wünscht. Abgesehen davon würde ich mir mehr Sitzgelegenheiten als auf der Amiga '90 wünschen, schließlich ist es ziemlich anstrengend, den ganzen Tag von 9 Uhr bis 18 Uhr auf den Beinen zu sein. So, jetzt habe ich die Messe genug kritisiert, wir sehn uns dann... ....auf der Amiga-Messe ! Jörg Herz (Hrsg.)