Buchbesprechung © by w.harms 1992 Titel: The Principles of Computer Hardware Autor: Alan Clements Verlag: oxford science publications ISBN 0-19-856764-6 Als ich vor Weihnachten durch die Uni Bibliothek schlenderte, fiel mir dieses Buch auf. Es ist 682 Seiten stark und wiegt ca. 1300g und in neudeutscher Sprache geschrieben, leider. Es bietet einen überraschend guten Einstieg für Personen, die sich ernster mit dem Thema Hardware aufeinandersetzen wollen. Die Hardware fußt vornehmlich auf dem 68´000 ( sic! ) und ist natürlich fast beliebig auf andere Prozessoren übertragbar. Positiv ist zubemerken, daß man nicht nur an der Hardware klebt, wie eine Fliege am Leim, sondern auch sich den Problemen der (Assemler)-Programmierung widmet. Das Buch besitzt 10 Kapitel. Jedes dieser Kapitel endet mit einer Zusammenfassung dessen, was man gelernt haben sollte, sowie mehreren Aufgaben die es zu lösen gilt. Lösungshinweise oder gar Lösungen sucht man vergebens. Positiv ist zu vermerken, daß bei einigen Kapiteln auch zusätzliche Beispiele angehängt sind. Dieses geschied durch Aufgaben mit Lösungen. Die ersten Kapitel (1-3) beschäftigen sich mit elementaren Dingen, wie AND, OR Verknüpfungen und Flip-Flops, aber auch mit der TRI-STATE-LOGIC und Karnaugh-Karten. Das Kapitel 4 ist die Zahlendarstellung im Rechner, sprich IEEE-Format. Kapitel 5 ist der interessante Teil, die CPU, auch in RISC Format, wird besprochen. Kapitel 6; Assembler-Programmierung des 68000. In Kapitel 7 I/O - Handling, d.h. Keyboard, Ports usw. Kapitel 8 der Speicher, statisch, dynamisch, optisch, magnetisch und Kernspeicher. Jawohl auch diese sind mit im Programm, das hat wohl historische Gründe. Kapitel 9 die Kommunikation mit der Außenwelt mit RS232c, Lan usw. Zu guter letzt das Betriebssystem mit Tasking und einiges mehr Nachdem wir im Schweinsgalopp durch das Buch gespurtet sind, jetzt die Kritik. Wie bereits bemerkt, Hinweise auf die Lösungen der Aufgaben, sind für ein Lehrbuch eigendlich nicht zu viel verlangt. Leider halten das die wenigsten für notwendig, warum eigendlich ? Und dann ergänzende, weiterführende Literatur, als zwei Seiten im Anhang zu verstecken, halte ich für unnötig. Es gibt Bücher die schreiben am Ende jedes Kapitel einige Werke, woraus man noch etwas könnte. Eine sinnvolle Praxis, so meine ich, sollte man sich zu Herzen nehmen. Aber dieses sind nur Details, die nur wenig stören. Alles in allem ein Buch, das man lesen und aus dem man lehrnen kann, wenn man Zeit und Ehrgeiz genug besitzt, sich konsequent damit zu beschaäftigen. Wer aber erwartet anschließend einen Computer bauen zu können, wird enttäuscht sein. Wer aber wissen möchte wie man logische Schaltungen vereinfacht, einen Adressdekoder baut u.ä. ist hier richtig. Wer meint Informatik studieren zu müssen, sollte doch hier mal nachsehen. Ein Tip am Rande, wer sich für dieses Buch interessiert, kann es sich über die Fernleihe in seiner Stadt bestellen und ansehen. Das gilt natürlich auch für die anderen Bücher von denen man ließt, sie aber nicht im Handel bekommt. WH