Frank Hanstedt Radbruch, 15.01.1992 Thema: Festplattenbackup auf Video Im Amiga-Dos 2/92 wurden jetzt 2 verschiedene Festplattenbackup-System auf Video vorgestellt, die jeweils ca. 200 DM kosten. Allen technisch interessierten möcht ich einmal kurz erklären, wie solche System arbeiten könnten. ( Ich sage 'könnten', weil ich selber nicht im Besitz eines solchen Systems bin. ) Wie aus der Anschlußbeschreibung hervorgeht, werden die Systeme sowohl an den Videoport als auch an die serielle Schnittstelle des Amiga angeschlossen. Die zu sichernden Daten scheinen also aus der seriellen Schnittstelle zu kommen. Da ein Videorekorder aber nur ein Videosignal aufzeichnen kann, muß dieses in der kleinen Hardware dieser Systeme erzeugt werden. Ein Videosignal besteht aus Sysncronsignalen und der Bildinformation. Anstelle der Bildinformation sollen nun unsere Daten abgespeichert werden. Wir müssen also nun unsere Daten mit Sync-Signalen versehen. Da uns der Amiga freundlichen Weise solche Signale zur verfügung stellt, müssen wir diese mit unseren Daten mischen und in den Videorekorder geben ( über die CVBS-IN-Buchse ). Dabei sind die unterschiedlichen Pegel der Signale zu beachten. Für die Rückwandlung des Videosignals in RS232-Daten muß wieder der Pegel entsprechen gewandelt werden und das Syncsignal wieder abgetrennt werden. Zur Datenübertragung: Rechnet man einmal durch, wie viele Daten auf das Band kommen können, kommt man in einfacher Weise auf ähnliche Performance, wie sie in den Artikel beschrieben werden. Ansatz: - ca. 1 Byte pro Viedozeile - 312 Videozeilen pro Halbbild - 50 Halbbilder pro Sekunde - 60 Sekunden Pro Minute 1 Byte * 312 * 50 * 60 = 936 KByte pro Minute oder 56,16 MByte pro Stunde Wenn man sich zur Sicherheit ein paar Kontrollbytes oder ähnliches in die Datenübertragung einbaut, kommt man sicher auf die z.B. von Roßmöller angegebenen 40MByte pro Stunde. Problem bei der Sache ist sicher die Serielle Schnittstelle des Amiga. Da wir in der Sekunde 50 Halbbilder mit 312 Videozeilen mit je einem Byte übertragen wollen, kommen wir auf Datentransferraten von 124 KBaud. Das bei diesen Raten an Multitasking nicht mehr zu denken ist, wird wohl verständlich sein. Darum wird bei beiden System auch der Interupt gesperrt. Wenn ich einmal neben meinem Studium noch etwas Zeit übrig haben sollte, werde ich wohl solch ein System selberbauen und eventuell auch im 1000er- Magazin veröffentlichen. Dies wäre dann mit Hardwarekosten von ca. 20 DM selbst nachzubauen. Klingt doch nicht schlecht, oder ?!? Bis Bald Frank Hanstedt