<> Wolfgang Czepan [...] Fa. Roßmöller höchste Beschwerdeinstanz!!! per Einschreiben Sehr geehrte Damen und Herren, ich wende mich an Sie, weil ich so unheimlich blöde war, bei Ihrer Firma auf der Amiga-Messe in Berlin (!!!) am 28.4.91 das 2-MB-Chip-Mem-Teil für den A 1000 zu bestellen. Diese Bestellung wurde erstmal verschlampt (sehen Sie in Ihren Computer, das Betelldatum dort entspricht meiner 1. schriftlichen Reklamation!). Die Zahl meiner weiteren Rekla- mationen erwähne ich nicht mehr; es waren zahllose! Und was bekam ich geliefert? Den 2-MB-Agnus mit einem Lieferschein über 2 MB Speicherchips. Das war im August. Mein Brief vom Oktober landete offenbar gleich im Papierkorb, nachdem irgendjemand noch schnell eine zweite (!) Bestellung einge- tragen hatte, denn als ich auf der Amiga in Köln nachfragte, wußte niemand von irgendetwas, aber selbstverständlich würde meine Reklamation schnellstens behandelt. Blah, blah... Passiert ist, auch nach nochmaligem Anruf Mitte November, nichts und das scheint bei Ihnen ja normal zu sein. Aber ich kann Ihnen mitteilen, daß meine Geduld inzwischen er- schöpft ist. Ich habe diese Ungeheuerlichkeiten der Interes- sengemeinschaft A 1000 mit über 100 Mitgliedern zur Kenntnis gebracht und werde dies auch weiterhin tun. Des Weiteren habe ich mir, da Mitglied, vom Amiga-V.I.P.-Club Rückendeckung zu- sichern lassen, wenn Sie das bestellte Teil nicht schleunigst liefern. Ihr Verhalten ist eine Sauerei, die ihresgleichen sucht! Ich erwarte also von Ihnen 1. schnellstens eine verbindliche Antwort, wann mit einer Lie- ferung zu rechnen ist (und sagen Sie bloß nicht wieder "zwei Wochen"!) 2. unabhängig von 1. eine prontissimo Lieferung meiner Bestel- lung. Sollte ich innerhalb von zwei Wochen nichts von Ihnen hören, können Sie sich darauf verlassen, daß ich noch einige andere Dinge unternehmen werde, Ihr Verhalten Kunden gegenüber an die Öffentlichkeit zu bringen. Ich bin nicht (mehr) bereit, mich von Ihnen verarschen zu lassen! mit unfreundlichen Grüßen wolfgang czepan PS.: Bevors verschlafen wird: meine Adresse hat sich ge- ändert, siehe oben. ---------------------------------------------------------------------------- <> Herrn Czepan [...] MR 03-Feb-92 Betr.: Sehr geehrter Herr Czepan, wir haben Verständnis für Ihre Ungehaltenheit, müssen aber jedoch fest- halten, daß wir noch nie einen Beschwerdebrief mit diesen Ausdrücken erhalten haben. Aber auch uns ist die deutsche Sprache geläufig. Nun zu Ihren Vorwürfen. Es ist bedauerlich, daß Sie vorgeprescht sind und bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, uns zu schaden. Da Sie uns ja in den jeweiligen Clubs unmöglich gemacht haben, werden wir keine Chance haben, unsere Produkte zu vertreiben. Dies bedeutet doch nur, daß noch weniger Pro- dukte für den 1000er auf dem Markt sind. Der Grund dafür, daß wir die ChipMem-Karte nicht ausgeliefert haben, war, daß sie eben noch nicht die Serienreife hatte, die wir für unsere Produkte voraussetzen. Darüberhinaus eine interne Mitteilung, die wir nicht gerne, da persönlich, unseren Kunden mitteilen: Der Programmierer dieser Karte ist chronisch krank und ist überraschenderweise ins Krankenhaus gekommen, ohne daß wir ihn erreichen konnten. Daher konnten wir keine Angaben zur Lieferzeit und zur Beendigung der letzten Test- schwierigkeiten geben. Da er sehr krank war, konnte er uns auch nicht informieren. Nunmehr sind alle Fehler beseitigt und die Serie beginnt. Weitere Informationen kann ich erst nach unserem Umzug geben. Anfang nächster Woche sind wir fertig mit dem Umzug. Mit freundlichen Grüßen (Unterschrift) ------------------------------------------------------------------------ <> Wolfgang Czepan 13.4.92 [...] An Fa. Roßmöller GmbH Tombergstr. 12 a W-5309 Meckenheim Betr.: Ihr Fax v. 3.2.92 1. Den Vorwurf der Geschäftsschädigung weise ich auf das Entschie- denste zurück. 2. Nicht die Tatsache, daß ich mich an verschiedene Clubs gewandt habe, verringert die Anzahl der Produkte, die für den A 1000 auf den Markt kommen, sondern doch wohl eher die Werbung für ein Pro- dukt, die, obschon dieses gar nicht lieferbar ist, anderen Herstel- lern suggeriert, hier sei nichts mehr zu holen. 3. Ihre Ankündigung, "die Serie beginnt" und weitere Informationen könnten Sie "erst nächste Woche" (also spätestens Mitte Februar) geben, war ein großer Lacherfolg. 4. Hiermit storniere ich meine Bestellung bei Ihnen (die Firma Phoenix konnte liefern). 5. Streichen Sie mich bitte aus Ihrer Kundenkartei. 6. Streichen Sie mich bitte aus Ihrem Händlerverteiler (der Himmel weiß, wie ich da wohl wieder hineingekommen bin). Hochachtungsvoll wolfgang czepan -------------------------------------------------------------------- <>