Langzeittest: FSE-Harddisk-System SCSI-II mit 52 MByte Quantum von Jörg Herz Seit Februar dieses Jahres besitze ich eine 52 MByte-Festplatte von FSE. Nach anfänglichen Problemen mit einem defekten Host-Adapter bekam ich das Teil dann doch endlich zum Laufen (auch dank der Hilfe von Bernd Monzel). Hier ein Langzeit-Testbericht über das Verhalten der Platte seit der ersten erfolgreichen Installation. Erstmal die Partitionierungsdaten: - 8 MByte Bootpartition als dh0_0, belegt: 4,8 MByte - 44 MByte Arbeitspartition als dh0_1, belegt: 15,3 MByte Sofort nachdem ich die Festplatte installiert, und die wichtigsten Dateien daraufkopiert hatte, führte ich einen Test mit Speedtest 3.63 von Andreas Krämer durch (man will ja schließlich wissen, ob die tollen Test- ergebnisse auch unter Normalbedingungen erreicht werden). Das Ergebnis war überwältigend. Eine effektive Schreib/Lesegeschwindigkeit von über 1000 KByte/s war die Regel ! Allerdings muß ich dazu anmerken, daß ich alle Tests mit aktiviertem 68030 durchgeführt habe. Eigentlich wollte ich sofort einen Testbericht für das 1000er-Magazin ab- fassen, aber erstens hatte zu diesem Zeitpunkt schon jemand anderes eine FSE-Platte getestet, und zweitens wollte ich abwarten, ob die Platte auch nach einigen Monaten Benutzung noch gute Werte liefert. In diesen drei bis vier Monaten hatte ich keinen Anlaß zur Klage. Die Platte verrichtete klaglos ihren Dienst, und ein Backup-Programm bescheinigt mir immer noch 0 fehlerhafte Blocks. Die Geschwindigkeit hat allerdings etwas nachgelassen (was natürlich an der stärkeren Belegung der Platte liegt). Hier die Meßdaten von Speedtest 3.63, ermittelt am 11.05.92: Für dh0_0: Schnellste Ladegeschwindigkeit: 845 KB/s bei Dateigröße: 448 KByte Schnellste Speichergeschwindigkeit: 648 KB/s bei Dateigröße: 512 KByte 180 Examine/s 250 Seek/s 20 Create,Close/s 200 Delete/s 74 von 100 Punkten Für dh0_1: Schnellste Ladegeschwindigkeit: 682 KB/s bei Dateigröße: 512 KByte Schnellste Speichergeschwindigkeit: 588 KB/s bei Dateigröße: 512 KByte 173 Examine/s 312 Seek/s 18 Create,Close/s 200 Delete/s 71 von 100 Punkten Durch die stärkere Belegung der Festplatte und die Zersplitterung von Dateien beim Laden/Speichern sind diese vergleichsweise niedrigen Werte (verglichen mit dem Werten bei fast leerer Platte) zu erklären. Subjektiv ist die Platte sehr schnell. Hier einige praxisbezogene Werte: DPaint IV wird in unter 1 Sekunde geladen. Das langsamste ist das Anklicken der Bildschirmauflösung. (360 KByte) Laden eines AnimFiles (800 KByte) vom Reflections-Player: ca. 5 Sekunden Laden von AmigaVision: Unter 2 Sekunden (ca. 600 KByte) Kurz und gut: die meisten "normalen" Programme, die man so benutzt, werden in kaum meßbarer Zeit geladen und gestartet. Manchmal hat man echt das Ge- fühl, mit einer RAM-Disk zu arbeiten. Wer jahrelang auf die lahmen Amiga- Disklaufwerke gewartet hat, empfindet das echt als Erlösung. Noch eine Anmerkung zur oft so gepriesenen BOIL3-Installations-Software. Die Software an sich ist recht gut und auch benutzerfreundlich. Leider ist das mitgelieferte Handbuch nicht ausführlich genug. Es wendet sich viel zu sehr an den erfahrenen Benutzer. Wenn mir Bernd Monzel nicht einige Tips ge- geben hätte (die er selbst nur durch Ausprobieren herausgefunden hat), wäre ich sicher stellenweise hängengeblieben. Von der Leistung her bin ich mit der FSE-Platte allerdings sehr zufrieden. Nur der Lüfter ist etwas lauter, als man vom Amiga 1000 gewohnt ist. Dafür sind die Schreib/Lesegeräusche erträglich gering (was man der Platte dankt, wenn man mit dem Gerät quasi in einem Raum schlafen muß, und Raytracing- Animationen über Nacht berechnen läßt !). Jörg Herz Ende.