Rastenberg, 12.7.92 Lieber Jörg, Anbei der Artikel für das Jahrestreffen; ich habe versucht, der Sache von vorne- herein etwas Struktur zu geben, was aber nicht heissen soll, daß Änderungsvor- schläge nicht erwünscht wären. Einige Bemerkungen zu Hardwaretreff (6/92): Ich finde es ja nett, wenn sich jemand von C>> für unsere Belange interessiert, wenn auch nur als "Privatperson" (was heißtn das?). (ich persönlich - selbstverständlich nur als Privatperson! - glaube ja, daß C>> am liebsten alle 1000er aufkaufen und einstampfen würde, wenn das ginge) Was die Aussagen des Herrn Bender zur Hotline und zum Amiga-Service betrifft, so, finde ich, kann dies nicht unwidersprochen bleiben. Was soll das heißen, zu wenig Leute? Wenn ich in meinem Betrieb zuwenig Leute habe, dann muß ich neue einstellen, so einfach ist das. Oder will C>> in good ol` Germany bloß absahnen?? Meines bescheidenen Wissens werden nirgendwo soviele Amigas verkauft wie hierzulande und das bringt doch wohl eine gewisse Verpflichtung mit sich, oder? Daß der Support für den 1000er nicht vorhanden ist, versuchen wir ja mit der IG auszugleichen (und Gott sei`s getrommelt und gepfiffen "haben" wir ja Randy, der hardwaremäßig ja schon einiges auf die Beine stellt) und während des bislang noch kurzen Daseins der IG ist ja doch schon einiges gelaufen. Die Crux ist doch der allgemein fehlende Support für den Amiga und den Grund für diesen Mangel sehe ich ganz einfach darin, daß C>> den Amiga selbst nicht ernstnimmt. Viele verkaufte 500er, ja, das schon, aber genau das ist es auch: Der Amiga wird von C>> selbst als Spielecomputer gesehen, anders ist das nicht zu erklären. Schauen wir auf den - auch von mir nicht geliebten ; er ist häßlich - 2000er: Man kann sagen, was man will, das ist und bleibt auch noch `ne Zeitlang `ne phantastische Maschine, was die in ihr innewohnenden Möglichkeiten angeht. Das Prinzip der offenen Systemarchtitektur ist hier ganz ohne Zweifel vom 1000er weiterentwickelt worden und da liegt auch der einzige Fortschritt, der den Namen 2000 rechtfertigt. Die Weiterentwicklung, sprich der 3000er, ist gleichzeitig konsequent (32-Bit-Bus etc.) und doch feige. Der Amiga wäre eine echte Konkurrenz für z.B. den MAC, kann es aber nicht werden, wenn C>> eben nicht Software ent- wickeln läßt und Support gewährt. Ich selbst habe vor, meine 3000er unter UNIX laufen zu lassen und man sehe sich an, was C>> da bietet: Einen 3000T mit 9MB RAM (das ist schon das allermindeste, wenn man weiß, was UNIX an Speicher braucht) und einer 200-MB-Platte, wobei das UNIX selber schon 180 MB braucht! Da kriegst Du doch das Meisselbeißen!! Undsoweiter undsofort! Gäbe es da nicht einige extrem engagierte Leute (ein Beispiel ist U. Lill, der eine PD-Serie für Naturwissen- schaftler herausgibt und es geschafft hat, daß in den "Nachrichten aus Chemie, Labor und Technik", einer Fachzeitschrift für Chemiker, die wissenschaftlich tätig sind, bei einer Softwarevorstellung die Amiga-Programme mit vorgestellt wurden - und das war geil: Diese Programme können das Gleiche und manchmal mehr als Vergleichbares für MAC und DOSen und stehen bei DM 10.--, bei den anderen steht da ein 20 bis 100faches, das nenne ich saubere Arbeit!), wäre der Amiga längst tot. Und das liegt an C>>: Wenn ich ein Produkt zu einer echten Konkurrenz zu etablierten Mitbewerbern machen will, so muß ich auch investieren, sonst bleibt es eben beim Spielecomputer. Oder nimm die Tatsache, daß es es noch immer keinen Amiga-Laptop gibt. Scheiß doch auf den 600er! Einen Laptop würde ich sofort kaufen! Nein, da muß sich C>> schon an die eigene Nase fassen. Soviel mal dazu. Was einen gemeinsamen Hardware-Einkauf betrifft: Ich wäre an 4 MB für das Kupke-Board, einem Flicker-Fixer (ED) sowie an dem Blizzard-Board mit Shadow-RAM und 4 MB interessiert. So, das war`s für heute und bis demnächst. Wolfgang Czepan <>