Bericht vom Treffen der Hardware-Ecke am 11.07.92 in Neu-Isenburg von Jörg Herz Am Samstag, 11.07. fand bei Randy Walter das 3. Hardware-Treffen der Inter- essengemeinschaft statt. Zu diesem konspirativen Treffen hatten sich 9 Personen (scheint unsere Standard-Zahl zu sein) in Neu-Isenburg einge- funden. Anwesend waren: Randall Walter (Gastgeber und Leiter der Hardware-Ecke) Helmut Heinrichs (Besitzer der Roßmöller-2MB-ChipMem-Erweiterung) Rudi Brand (passionierter Hardware-Bastler) Joachim Büchse (Mitinhaber von SSI) Ralf Potschuvay (Besitzer der Roßmöller-Erweiterung, Hardware-Bastler) Nils Winkler (Besitzer der Roßmöller-Erweiterung, Hardware-Bastler) Sascha de Caro (neues Mitglied) Christian Gerthöffer (neues Mitglied) Jörg Herz (meine Geringfügigkeit) Nachdem alle Leute anwesend waren und ihre 1000er irgendwie verkabelt hatten, standen 6 Amiga 1000 im Raum herum (allerdings nicht alle ange- schlossen). Deshalb mußte auch ein lächerlicher A500 weichen. Jo Büchse hätte am liebsten den 386er AT rausgeschmissen, aber Randy braucht ihn wohl noch. Da diesmal kein Commodore-Mitarbeiter anwesend war (Herr Bender ist momentan in Urlaub und war nicht zu erreichen), war das Treffen weniger zwanglos - will sagen: schon fast chaotisch. Hier einige Schnipsel: Rudi Brand hatte seinen 1000er mitgebracht, in dessen Prozessorsockel ein turmähnliches Gebilde steckte, daß weit höher war, als es der Deckel zugelassen hätte. Deshalb stand das Teil auch weit offen. Hier von unten nach oben die (selbstgebauten) Erweiterungen: - Im Prozessorsockel eine Umschaltplatine zwischen einem 68010 und den darüberliegenden Platinen. - Darüber ein Taktverdoppler für die darüberliegenden Platinen - Darüber eine 68020/68881-Karte - Darüber 2 Platinen mit insgesamt 1,5 MByte statischem RAM für die 68020-Karte. Außerdem hatte er eine selbstgebaute Uhr für den Joystickport, einen AT-Bus-Controller, zwei riesige Festplatten, ein noch größeres Netzteil, einen Videodigitizer, und eine Kickstartumschaltplatine für den Expansions- port (zwischen Kick1.2 und 1.3) dabei. Sein Hauptinteresse galt aber dem Phoenix-1000er, den Jo Büchse mitge- bracht hatte. In den folgenden Stunden versuchten Jo und Rudi verzweifelt, die mitgebrachten Festplatten am Phoenix-Board zum Laufen zu bringen, was aber nicht zufriedenstellend gelang. Nils Winkler hatte seinen 1000er mit eingebauter Roßmöller-Erweiterung und (noch nicht funktionstüchtigen) 512 KByte WOM dabei. Für beides zeigte Randall Walter starkes Interesse, während Ralf Potschuvay von seinen Umbauarbeiten am Roßmöller-Board erzählte. Sascha de Caros A1000 war hauptsächlich von optischem Interesse. Er hatte das Gerät nämlich komplett (bis auf den Disketten-Auswurfknopf, den hatte er vergessen) im Airbrush-Design gestaltet. Auf schwarzen Hintergrund sind helle Sternfelder gesprüht, die dem Gerät eine absolut individuelle Note verleihen. Das Ganze sieht echt toll aus. Helmut Heinrichs konnte die meiste Zeit nur den Kopf schütteln über das Chaos. Er erzählte mir zwischendurch von seiner Lösung für das Problem Workbench1.3 und 2.0 auf einer Festplatte zu installieren, ohne wertvollen Speicher zu vergeuden. Für die IG A1000 war es jedenfalls ein lohnender Tag. Am Ende hatten wir 4 neue Mitglieder gewonnen (Ralf, Nils, Sascha und Christian). Während Sascha und Christian entnervt versuchten die letzte Ausgabe des Disk-Mags auf einem A1000 mit nur einem Disk-Laufwerk zu installieren, neigte sich der Tag dem Ende zu. An Nils 1000er konnte ich dann den Handyscanner von ReisWare an einem "puren" 68000-Rechner ausprobieren. Das Ergebnis war ernüchternd. Die Rechenzeit, die von ScanPaint benötigt wird, um ein eingescanntes Bild umzurechnen in 16 Graustufen, interlaced, ist enorm. Aber von der Qualität waren die Anwesenden recht angetan. Jo hatte auf seinem Phoenix-Board einen Hi-Res-Denise sitzen und so bekam ich zum ersten Mal die Gelegenheit, den SuperHi-Res-Modus, sowie den Productivity-Modus zu begutachten. Die Auflösung ist auf einem Multisync wirklich beachtlich. Allerdings geht die Rechenleistung dabei stark in die Knie. Ralf Potschuvay machte sich einen Spaß daraus, aus fein verteilten Farb- muster-Pixeln zweier Workbench-Farben, eine Dritte, nicht existente Farbe zu mischen, die bei hoher Auflösung täuschend echt aussieht. Bei Cola, Würstchen, heißer Fleischwurst und Kartoffelsalat wurde ge- fachsimpelt und bis in die späte Nacht Anekdoten erzählt, die mal mehr, mal weniger mit Computer zu tun hatten. Um etwa halb zwei Uhr morgens verabschiedeten sich dann die meisten der Gäste. Nur Jo und ich blieben noch bei Randy, weil wir zu müde waren, um noch heimzufahren. Dafür versuchten die beiden bis in den frühen Morgen, die Workbench2.0 auf Randys Rechner zu installieren und eine intelligente Assign-Zuteilung auf die Beine zu stellen. Um ca. drei Uhr kamen wir dann ins Bett. Der nächste Morgen begann mit Kaffee, gebratenem Schinken und Eiern, die uns Randys Frau (wie auch schon die Leckereien am Abend vorher) zubereitet hatte. Dermaßen ge- stärkt begab sich Jo an seinen Rechner, weil er unbedingt noch eine Idee realisieren wollte, die ihm am Abend vorher gekommen war. Dabei ging es um die Einrichtung mehrerer Disketten-ähnlicher Partitionen auf der Festplatte, auf die dann mit Diskcopy zugegriffen werden kann. Das gelang ihm schließlich auch. Das war dann der Punkt an dem ich mich verabschiedet habe. Schließlich war es Sonntags morgens, nach 11 Uhr und es wurde langsam Zeit. Das nächste Hardware-Treffen wird wahrscheinlich bei mir Zuhause statt- finden. Platz ist genug da und für Verpflegung wird auch gesorgt sein. Der Termin steht noch nicht fest, möglicherweise erst nach dem Gesamt- treffen im September. Dann wird die Sache wohl wieder etwas geordneter werden. Jörg Herz