Daniel Wicke Laaken 74 W5600 Wuppertal 2 Das Wuppertaler Programmierer Treffen hat zwar mit der IG_A1000 nichts zu tun, aber ich dachte mir, daß es ein paar Leute gibt, die sich dafür interessieren. Deshalb hier meine Erlebnisse vom  4. Wuppertaler Programmierer Treffen am 6. und 7.11.92  Was ist das Programmierertreffen? Nun, jedes Jahr organisiert Christoph Teuber eine Art Jahrestreff für AMIGA Programmierer. Es geht meist abends los, und dann wird die ganze Nacht gehackt, miteinander diskutiert und die letzten Bugs gesucht. Das 4. Progammierertreffen fand, wie schon im letzten Jahr, im Wuppertaler Kommunikationszentrum, genannt die Börse, statt. Erwartet wurden bekannte und weniger bekannte Leute aus der ganzen Bundesrepublik. Auf den in einem riesigen Karree aufgestellten Tischen werden die mitgebrachten AMIGAs aufgebaut, und dann wird gespielt, ausprobiert und natürlich programmiert. Als ich so gegen 23 Uhr ankam, saß mein Freund bereits mit drei anderen Leuten vor einem AMIGA 3000 und starrte in die Assembler Sources: "Was macht ihr da?" "Wir haben ein Programm geschrieben, das auf dem 3000er schneller ist, als auf dem 4000er." Ah so, alles klar. Ein richtig sinnvolles Programm also: "Berechnet 100000 verschiedene Sinus Werte..." (die keinen interessieren) "... und braucht auf dem 4000er doppelt solang. Wir haben's ausprobiert" Ausprobiert! Wo, was... Da zwei Stühle weiter stand einer, zwei, .. eine ganze Reihe. Das interessierte mich viel mehr als die Probleme, die man in Assembler hat, wenn man dem Programm noch beibringen will, wie es die Zeit selbst mißt. 4000er: Das Design ist gar nicht so schlecht wie behauptet wird. Und wenn das PC-Gehäuse hilft den Preis zu senken... ich will mir sowas schließlich auch mal leisten können. Workbench 3.0: Gut, das mit dem Internationalen kennt ja inzwischen jeder, oder wer hat noch keine Workbench 2.1 gesehen? Aber da waren doch noch ein paar Unterschiede zu finden: Am augenfälligsten das Hintergrundbild (diesmal NBL Basketballszene). Ich kann nicht sagen, wieviele Farben es genau waren, aber das es Farben sind, die auf meinem AMIGA nicht vorkommen, war klar. Dazu koppelt sich der Menüpunkt "Information" von der Workbench ab, so daß man auch mehrere Infofenster öffnen kann. Auch das Spielen mit dem Farbrad (das was der neue Farbrequester ist) und ebenso die Geschwindigkeit des Bildschirmaufbaus überzeugte den eingefleischten A1000 Benutzer (mich). Nachdem ich mich von dem 4000er losreissen konnte, ein kurzer Rundgang, wer ist da, was haben die Leute in Arbeit: Das Neueste, was ich gefunden habe, war ein Programm names Amtari. Ein multitaskingfähiger Atari-Emulator. NEIN, nicht der so emulierte Atari kann Multitasking, sondern der AMIGA läuft wie gewohnt weiter. Wenn man will, kann man das Programm mehrmals starten und hat dann mehrere Ataris... -- so lange der (Speicher)vorrat reicht. Voraussetzung für dieses Programm ist eine MMU. Aber das war nicht was ich suchte -- Georg Hessmann wollte ich sprechen, endlich mal meine Probleme mit PasTeX lösen, ihm meine Abstürze vorführen. Wie sah der noch gleich aus? Da das könnte er sein. Ja das ist er. Georg saß vor seinem 3000er mit Domino Grafik-Karte und spielte mit UN*X und XWindows rum. Nachdem wir eine Zeitlang vergeblich versucht hatten, den Absturz von TeX bei ihm zu erzeugen, meinte er: "Ich gebe Dir mal die neueste Beta Version mit". Diese neueste Betaversion mußten wir allerdings noch compilieren, da er nur die 68030-Versionen auf seiner Platte hatte. Während des Compilierens war genug Zeit, sich die Domino Grafik-Karte (ein Alpha Release und Spende des Entwicklers) anzusehen. Georg führte uns einige 24-Bit Bilder vor, und zeigte uns die verschiedenen Auflösungen. Für meine Begriffe hat die Karte jedoch einige entscheidende Nachteile: Sie ist ein echter Framebuffer mit eigenem Speicherbereich, d.h. wenn man einen Screen nach hinten legen will, so braucht das Ding etwa 1s, um den neuen Bildschirm aufzubauen. Fenster ziehen geht gar nicht. Positiv ist allerdings, daß man im Gegensatz zum 4000er mit gößeren Auflösungen (bis etwa 1100x768) flimmerfrei arbeiten kann. Das ist schon wesentlich mehr als die 640x512 oder 1280x256 beim 4000er. Inzwischen war es 5 Uhr morgens, ich hatte ein neues TeX, ein paar neue PD-Tools zum Ausprobieren und dazu interessante Hardware gesehen. Was will man mehr? --- Tja, letztes Jahr gab's noch mehr: Vorträge über ein Transputerprojekt am AMIGA, ein AMIGA Netz am Diskettenport und jede Menge Diskussion mit bekannten Leuten z.B Martin Steppler, Olaf Barthel, sogar Matt Dillon war vertreten und verteilte sein DICE Paket. So gesehen war das diesjährige Treff ein Rückschritt. Was wohl nicht zuletzt auf die (wegen fehlender Sponsoren) späte Ankündigung des Treffens zurückzuführen ist. Trotzdem ist es eine gelungene Veranstaltung gewesen, und nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich auch meinem 1000er mal einen Ausflug in die Börse genehmigen. (Großes Kompliment an Christoph Teuber) Daniel Ach ja: Die neue TeX-Version läuft erstklassig, keine Abstürze mehr.