@OZ112Ruby.font @ZS1 Expansion 1000 @ZS0 Ein Vorschlag von Jörg Herz In letzter Zeit nehmen immer mehr Hardware-Hersteller Abstand vom Amiga 1000, jüngstes Beispiel sind FSE und Kupke, die keine speziellen 1000er-Produkte mehr herstellen oder vertreiben. Was für den Hersteller eine Notwendigkeit ist (schließlich sind im letzten Jahr allein drei neue Amigas herausgekommen, die alle neue Hardware-Spezifikationen besitzen und ebenfalls mit Hardware versorgt werden wollen), kann für die Besitzer des A1000 zum Albtraum werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, der bevorstehenden Misere zu begegnen: 1. Hardware selbstbauen Vorteil: Völlige Unabhängigkeit von den Herstellern bei größeren Stückzahlen billiger Nachteil: Großer Zeit- und Arbeitsaufwand bei kleinen Stückzahlen zu teuer Herstellung einiger, hochentwickelter Erweiterungen nicht möglich (wg. SMD, hochintegrierte Chips etc.) 2. Hardware von Amiga 500/2000 anpassen (Adapter) Vorteil: Durch Herstellung universeller Adapter: ausreichende Stückzahlen ==> preiswerte Herstellung breite Auswahlbasis an Steckkarten für A500 und A2000 Teilweise hochentwickelte Erweiterungen verfügbar (68040-Karten, 24-Bit-Grafikkarten, DMA-SCSI-II-Hostadapter) Nachteil: Anpassung der Gehäuse an die Kartenabmessungen erforderlich ==> negative Auswirkung auf die Optik des A1000 Hier mal eine kurze Liste an Hardware-Erweiterungen, und was benötigt würde, um sie am Amiga 1000 betreiben zu können: Fast-RAM-Erweiterungen Am günstigsten sind Fast-RAM-Erweiterungen für den Amiga 2000. Diese werden in einen der Zorro-II-Slots gesteckt (z.B. Masoboshi: unbestückt 128 DM). SCSI-II- und AT-Bus-Filecards Auch hier sind A2000-Lösungen zu bevorzugen. Sie werden ebenfalls in einen der Zorro-II-Slots gesteckt. Turbokarten (68000 bis 68040) "Kleine" Turbokarten können vom A500 übernommen werden. Eine Adapterplatine für die Harms-Turbokarten und das Blizzard-Board ist bereits in der Hardware- Ecke verfügbar. Für sehr große A500-Turbokarten (Derringer u.a.) ist eine Adapterplatine in Arbeit. A2000-Turbokarten werden in den MMU-Slot gesteckt. Im Gegenteil zu den kleinen A500-Karten kann man hier meist sehr viel mehr RAM unterbringen. Manchmal sind die Karten zusätzlich mit einem SCSI-Hostadapter ausgestattet, so daß man sich eine zusätzliche Filecard sparen kann. Momentan sind nur für A2000 und A3000 68040-Karten erhältlich. Grafikkarten Abgesehen von externen Lösungen, wie DCTV oder Colorburst, die an den RGB- Ausgang angeschlossen werden, werden Grafikkarten für den A2000 meist als Zorro-II-Steckkarten ausgelegt. Grafikkarten für den A500 sind entweder extern (und können dann problemlos auch an den A1000 angeschlossen werden), oder werden in den Denise-Sockel gesetzt. Bei Grafikkarten sollte man daher den A2000-Lösungen den Vorzug geben. Grafik-Digitizer Grafik-D. für den A500 werden am Parallelport betrieben (z.B. DigiTiger, DigiView etc.). Um sie am A1000 betreiben zu können, wird ein Adapterstecker benötigt, dessen Prototyp jetzt von der Hardware-Ecke hergestellt wurde. Die Produktion beginnt demnächst. Bestellungen werden schon angenommen :-). A2000-Digitizer werden meist im Zorro-II-Slot betrieben. Sound-Digitizer Hier gilt dasselbe wie für Grafik-D. Modems Modems werden an die serielle Schnittstelle angeschlossen. Dazu wird beim A1000 ein Adapterstecker benötigt, der demnächst bei Randall Walter er- hältlich sein wird. Drucker Um einen Drucker an der Parallelen Schnittstelle des A1000 mit einem Standard-Centronics-Kabel betreiben zu können, benötigt man den unter "Grafik-Digitizer" bereits erwähnten Adapter. Genlocks Es existieren so viele gute externe Genlocks für den A500, daß ein Rück- griff auf A2000-Steckkarten nicht nötig sein dürfte. Damit dürfte es auch keine Anschlußschwierigkeiten am A1000 geben. Kickstart-Umschaltplatinen Um OS2.0 (und höher) am A1000 betreiben zu können wird (wenn man sich kein 512 KByte WOM einbaut), eine externe Umschaltplatine benötigt, wie sie in verschiedenen Varianten für den A500 existiert. Keine Anschlußprobleme am Expansionsport. Flickerfixer Sowohl der ICD-Flickerfixer als auch der Multivision-500 lassen sich im A1000 betreiben. Allerdings ist beim ICD-Gerät Lötarbeit erforderlich, während beim MV500 nur zwei Sockel und ein Flachbandkabel erforderlich sind. Der Bau des Kabels kann von der Hardware-Ecke erledigt werden. Will man einen A2000-Flickerfixer benutzen, benötigt man einen Video-Steck- platz, wie er im A2000 vorhanden ist. Das ist auf jedenfall nötig, will man den genlockkompatiblen Flickerfixer von ElectronicDesign einsetzen. 2 MByte ChipMemory Momentan gibt es noch keine Einzellösung für dieses Problem. Sollte die Firma PGC in Dortmund, die daran arbeitet, dieses Projekt ebenfalls aufgeben, wird sich Bernd Rische damit beschäftigen. MS-DOS-Emulatoren Momentan läuft nur der ATonce-AT-Emulator (im Prozessor-Sockel) auf dem Amiga 1000. Vom Sidecar sollte man Abstand nehmen, da das zu schwer- wiegenden Kompatibilitätsproblemen führen kann. Steckkarten für den A2000 können nicht verwendet werden, da es sich um "Brückenkarten" zwischen Amiga- und MS-DOS-Seite des A2000 handelt. Echtzeituhr Es existieren zwei Eigenbaulösungen: Einmal am Joystickport, die zweite im Prozessorsockel. Wow ! Jede Menge Erweiterungen. Jetzt weiß ich, warum die Atari-Freaks immer so neidisch nach uns schielen. Daraus ergibt sich natürlich ein Problem für die Konstruktion einer Adapter-Box für den A1000. Was wird unbedingt benötigt ? Was kann man intern unterbringen, was muß nach Außen ? Ich persönlich bin der Meinung (und Bernd Rische wird mir da sicher zu- stimmen), daß soviel wie möglich intern untergebracht werden sollte, damit die gute Optik des A1000 nicht vor die Hunde geht. Ich bin _gegen_ eine Unterbringung des A1000 im Tower (dann wärs nämlich kein A1000 mehr !), aus demselben Grund. Da man es nicht allen recht machen kann, hier mein ganz persönlicher Vor- schlag für die Konstruktion einer Adapter-Box (im Folgenden Expansion1000 genannt): Unbedingt benötigt werden: 1 MMU-Slot (für A2000-Turbokarten) 3 Zorro-II-Slots 1 A1000-Expansionportdurchführung Diese Dinge werden in eine externe Box eingebaut, die an den Expansions- port des A1000 angeschlossen wird. Wahrscheinlich muß eine externe Stromversorgung vorgesehen werden, damit das Netzteil des A1000 bei Vollbelegung nicht in die Knie geht. An Parallel-Port und Seriell-Port können die bereits vorhandenen Adapter angeschlossen werden. Bei Mehrfachbelegung des Parallelports muß eine handelsübliche Umschaltbox angeschafft werden. Im Amiga 1000 (intern) kann auf dem Prozessorsockel folgendes gestapelt werden: -Echtzeituhr (oder am Joystickport) -AT-Emulator (wenns unbedingt sein muß) In den Denise-Sockel kommt der MV500-Flickerfixer, im Agnus-Sockel sitzt die (hoffentlich bald erhältliche) 2 MB-ChipMem-Erweiterung. Die Situation in einem Phoenix-1000er Die Besitzer eines Phoenix-Boards haben es schon wesentlich einfacher. Für sie müsste die Erweiterungsbox so aussehen: 1 MMU-Slot 2 Zorro-II-Steckplätze 1 Expansionsportdurchführung Auch hier werden die Adapter für Parallel- und Seriell-Port benötigt. Ein A2000-Flickerfixer kann im bereits vorhandenen Video-Slot unterge- bracht werden. Die Echtzeituhr und 2 MByte ChipMem sind vorhanden. Im Prozessorsockel kann also ein AT-Emulator sein kümmerliches Dasein ganz alleine fristen. Die Abmessungen und das Aussehen des Expansion1000 Die Steckkarten werden horizontal (liegend) eingebaut. Ein Lüfter kann für die Kühlung sorgen. Die Erweiterungsbox sollte nicht viel breiter sein, als eine A2000-Steck- karte hoch ist. Die Anschlüsse der Steckkarten sollen nach hinten wegge- führt sein. Auf der Frontseite sollte ein globaler Ein/Aus-Schalter für die gesamte Box sitzen, sowie eine Betriebsanzeige. Das Gehäuse sollte aus Blech sein, in A1000-Farbe lackiert (matt). Die Kanten sollten A1000-typisch abgerundet sein. Aus optischen Gründen sollte die Höhe der Box die Höhe des A1000 nicht wesentlich überschreiten (soweit das mit 4 Steckkarten möglich ist !). Eine Zeichnung folgt in der nächsten Ausgabe des Diskettenmagazins. Wer eigenen Vorstellungen von einer solchen Erweiterung hat, sollte sie mir bis zum nächsten Mal mitteilen. J.H.