@OZ112Ruby.font @ZS1 Hardware-Treffen @ZS0 am 16.01.93 in Neu-Isenburg Ziemlich kurzfristig angesetzt (im letzten Disk-Mag konnte ich noch keinen Termin nennen), fand am Samstag, 16.01. in Neu-Isenburg bei Randall Walter das vierte (wenn ich richtig gezählt habe :-) ) Hardware-Treffen statt. Auf die Schnelle hatte ich vorher noch ein paar Leute schriftlich und telefonisch informiert, so daß tatsächlich einige Interessierte vorbei- schauten. Um 11 Uhr morgens kam ich ziemlich pünktlich als erster bei Randy an, kurz darauf folgte Bernd Rische, der in der Hardware-Ecke die komplizierten Löt- und Bastelarbeiten erledigt (und das sehr gut, wie ich mich über- zeugen konnte). Er brachte seinen 1000er, zwei Monitore und einen sehr seltsamen Tower mit, sowie einige interessante "Kleinigkeiten", auf die ich später zu sprechen kommen werde. Zum Tower: Im Towergehäuse befanden sich ein vollständiger XT-Computer, sowie eine 500er-Platine (mit diesem Computer ist Bernd "eingestiegen" und dann zum A1000 aufgestiegen - natürliche Evolution, wie es Andreas Eilings- feld bezeichnete.). Die beiden Geräte waren - noch - unabhängig voneinander geschaltet und konnten über die beiden angeschlossenen Monitore (Amiga-Monitor und CGA-Monitor) auch unabhängig voneinander betrieben werden. Diverse Umschalter sind aber in Planung. Interessant am Tower war vorerst nur die A500-Seite, denn damit, und mit seinem mitgebrachten 1000er demonstrierte Bernd die Funktion des "ParNet". Das "ParNet" besteht aus einem einfachen, selbstgebauten Verbindungskabel der parallelen Schnittstellen von A500 und A1000 (oder beliebiger anderer Amiga-Computer) und der Software. Es stellt ein sehr einfaches 2-Platz- "Netzwerk" dar, wobei von jeweils einem der Rechner der andere komplett gesteuert werden kann (Bewegung der Maus, Programmstarts, kopieren von Programmen von Rechner zu Rechner etc.). Bei der Demonstration des ParNet kam auch eine Eigenentwicklung der Hard- ware-Ecke (genauergesagt ein Produkt von Bernd Rische) zum Einsatz: der Parallelportadapter, der es erlaubt, am A1000-Parallelport Geräte mit Standard-Belegung (A500/2000-Centronics-Kabel für Drucker, Sound- Sampler etc.) zu betreiben, ohne um die Sicherheit von Gerät oder A1000 bangen zu müssen. Ebenfalls fertig war der Prototyp eines Adapters für den seriellen Port, der den Anschluß von Geräten (Modems, Video-Backup-Systeme und Streamer etc.) vom A500/2000 erlaubt. Der interne Aufbau dieses Adapters ist etwas aufwendiger, da noch ein IC eingebaut wurde, der die beim A1000 nicht vorhandene Spannung von -12 V generiert, die eventuell von einigen Geräten gebraucht wird. Der Adapter ist so ausgelegt, daß eine Zerstörung des ICs keine negativen Auswirkungen auf Amiga oder angeschlossenes Gerät haben kann. Beide Adapter sind so gebaut, daß sie nicht in der falschen Richtung angeschlossen werden können. Sobald die benötigten Einzelteile eingetroffen sind, können die Adapter "in Serie" gehen. Wer ein solches Teil braucht, sollte es bei Randall Walter bestellen. Die Preise werden demnächst bekanntgegeben. Nicht rechtzeitig zum Treffen fertig wurde die Multi-I/O-Karte, an der Bernd Rische noch arbeitet. Zwischendurch kam noch ein weniger erfreuliches Info durch: Die Firmen Kupke (Golem) und FSE bieten keine speziellen Amiga1000-Versionen ihrer Produkte mehr an. Kupke kann nur noch Speichererweiterungen für den A1000 liefern. Über eine weitere Produktion von A1000-Erweiterungen wird erst im Herbst entschieden - was heißt, daß jetzt auch die bisher zuver- läßigsten Lieferanten für A1000-Hardware das Handtuch geworfen haben. Dafür habe ich nähere Infos über "ProKick" vom Treffen mitgebracht: "ProKick" von der Firma IDS GmbH, Meckesheim stellt eine programmierbare Kickstart-Umschaltung mit integriertem EPROM-Brenner und A2000-Zorro-II- Steckplätzen dar. Die genauen Daten: Es existieren vier Varianten: ProKick mit 512 KByte EPROM und einem Steckplatz mit 512 KByte EPROM und vier Steckplätzen mit 1 MByte EPROM und einem Steckplatz mit 1 MByte EPROM und vier Steckplätzen Außerdem ist ein Towergehäuse erhältlich, in das man eine 500er-Platine einsetzen kann. Laut Angaben des Herstellers kann Kickstart 2.0 in einer Minute gebrannt werden. Der Expansionsport ist durchgeschliffen. Bei entsprechender Nachfrage (es müßten sich schon 5 Interessenten finden), könnte Randy die Version ProKick XL512 (4 Steckplätze, 512 KByte EPROM) für 230,- DM anbieten. Eine Demonstration des Gerätes auf dem Hardware-Treffen durch einen Vertreter von IDS war allerdings wenig gelungen - das Gerät verursachte einen Kurzschluß am 1000er von Nils Winkler, wobei Gott-sei-Dank keine ernsthaften Schäden entstanden. Als Ursache konnte eine fehlerhafte Busdurchführung ausgemacht werden. Nach Behebung der Ursache lief das Gerät dann einwandfrei. Ebenfalls Probleme bereitete der Betrieb eines Gerätes, das PIP auf dem Amiga-Monitor ermöglichen soll (Picture-in-Picture). Pikanterweise lief es nur auf den alten 1081-Monitoren problemlos, während es auf dem 1084S den Dienst verweigerte. Sollte ein Verkauf der ProKicks durch Randall Walter erfolgen, kann man sich allerdings sicher sein, daß die verkauften Geräte sicher sind :-) . Weiterhin wurde der Einbau der Harms 68030-Platine ausprobiert, die in der letzten Zeit sehr günstig angeboten wird (299 DM als Bausatz und 319 DM fertig aufgebaut incl. 14 MHz-68030 und 68881-FPU, ohne RAM). Laut Auskunft der Firma Harms sollte der Betrieb in einigen A1000-Modellen Probleme machen. Auch bei unserem Test-1000er (PAL-Modell) wollte es nicht auf Anhieb funktionieren. Erst nach einigen Experimenten und schließlich dem Einlöten eines 100 kOhm-Widerstandes funktionierte die Platine im A1000 einwandfrei. Mit der schon seit längerem erhältlichen Adapterplatine der Hardware-Ecke war die Platine sogar ohne Platzprobleme im 1000er unterzubringen. Bei Anstecken der optional erhältlichen 1/4 MByte-32Bit-RAM-Erweiterung müßte allerdings die mittlere Schraubendurchführung im 1000er abgesägt werden - was jedoch keine Probleme bereiten dürfte. Die genaue Vorgehensweise zur Anpassung der Platine an den A1000 ist bei Randall Walter zu erfragen. Als Ursache für die Probleme mit dem A1000 nannte Randall den Analog-Reset, den der A1000 ausführt (der A500 führt einen digitalen Reset durch) und der eine zu lange Zeit benötigt. Durch den Widerstand wird dieses Problem be- seitigt. Leider mußte ich schon um 14.30 Uhr das Feld räumen, da ich noch ander- weitige Verpflichtungen hatte. Eine Teil der Vorkommnisse habe ich daher von Randall Walter telefonisch erfahren. Es wurde auch ein Gruppenfoto geschossen, das Ihr dann (hoffentlich) in der nächsten Ausgabe des 1000er-Magazins bewundern (???) könnt. Weitreichendere Folgen dürfte ein Gespräch zwischen Bernd Rische, Randall Walter und mir haben, das sich um die zukünftige Verfügbarkeit von Hardware für den A1000 drehte. Da es anscheinend immer weniger Firmen gibt, die Hardware speziell für den A1000 herstellen, gilt es jetzt, Adapter für A500/2000-Hardware zu entwickeln, bzw. bestehende A500/2000-Hardware so gut wie möglich an den A1000 anzupassen. Ein Schritt in diese Richtung sind die Adapter für die parallele und serielle Schnittstelle, die Bernd fertiggestellt hat. Auf der Wunschliste vieler A1000-User ganz oben stehen 2 MByte ChipMem. Sollte die Dortmunder Firma PGC diese Erweiterung ernsthaft entwickeln und vertreiben, wäre dieses Problem erledigt. Andernfalls wird sich Bernd Rische damit auseinandersetzen (aber erst, wenn das Multi-I/O-Board und die große Adapterplatine für Turbokarten fertig sind). Ein großes Hardware-Potential stellen die Zorro-II und MMU-Slot-Karten für den A2000 dar. Eine riesige Auswahl an Turbokarten, HD-Controllern, Grafik- karten etc. wird hierfür angeboten. Das Ziel sollte sein, dem Amiga 1000 Zugriff auf diese Hardware-Auswahl zu gewähren, ohne daß die gute Optik flöten geht. Mein Vorschlag an Bernd Rische ist in diesem Ordner zu finden (Expansion1000). Hier noch die obligatorische Anwesenheitsliste: Randall Walter (Gastgeber), Bernd Rische, Andreas Eilingsfeld, Jürgen Meister, Ralf Bischof, Robert Ott, Oliver Metz, Ralf Potschuvay, Nils Winkler, Gernot Tschörner und Jörg Herz (11 Personen und damit mal wieder mehr als beim letzten Jahrestreffen ;-) ). Meine Frage, welcher der Anwesenden die Ambition verspürt, sich schrift- stellerisch zu betätigen, stieß auf so überwältigende Resonanz, daß ich die Sache mal wieder selber in die Hand genommen habe um diesen Bericht noch vor Weihnachten fertig zu bekommen. Das war (fast live) vom Hardware-Treffen Jörg Herz P.S.: Randy hat den Willen bekundet, das Hardware-Treffen jetzt viertel- jährlich stattfinden zu lassen. Der nächste Termin wird (hoffentlich) wieder rechtzeitig bekanntgegeben.