Gerd Franks Kurztest zu PICASSO II ************ Diese relativ neue Grafikkarte von VillageTronic (Hersteller der DOMINO!) wird in einem sehr stabilen Pappkarton ausgeliefert! Der läßt sich übrigens auch sehr gut zum Transport anderer Karten verwenden, was sogar im Handbuch steht! Im Lieferumfang enthalten sind ein ausführliches deutsches Handbuch, ein 9-poliges kurzes Monitorkabel zum Durschschleifen des Monitorausgangs am Amiga in die Picasso, eine InstallDisk mit den nötigen Treibern und Hilfsprogrammen und eine Disk mit der Lite-Version von PersonalPaint 2.1. Letzeres ist "ultralite", weil gegenüber der normalen Verkaufsversion fast alle Features fehlen, z.B. Bildverarbeitung, Brushhandling usw. Die Grafikkarte ist natürlich auch dabei (:), die ist übrigens sehr gut verarbeitet!!! Im Handbuch ist der Einbau der Karte in den A2000, A3000 und A4000 genauestens erklärt. Sollte eigentlich wirklich jeder damit zurechtkommen! Und wie mancheiner vielleicht schon gemerkt hat, handelt es sich bei der PicassoII um eine ZorroII Steckkarte. Natürlich ist die Software-Installation und die Handhabung der enthaltenen Programme auch ausführlich beschrieben. Gleiches gilt auch für Personal- Paint! Am Handbuch gibts eigentlich nichts zu bemängeln, weil wirklich alles genau beschrieben wird, und auch Hinweise gegeben werden, was man lieber nicht machen sollte, z.B. die Picasso an den alten 1081 oder 1084 Monitor anschließen... Ein Glossar ist natürlich auch enthalten! Für die Software-Installation der Karte sind nur folgende Dinge zu kopieren, was aber auch durch das Installationsprogramm gemacht wird. Aber ich mach sowas lieber von Hand: - der Picasso Treiber in die Monitors Schublade - die village.library in die Expansion Schublade - die vtr.library in die Libs Schublade - falls gewünscht der Screenblanker nach WBStartup - das ChangeScreen Programm auch nach WBStartup Mehr ist nicht zu machen. Mit ChangeScreen lassen sich übrigens diverse Programme an die Auflösungen der Picasso anpassen, die z.B. stur einen HiresScreen usw öffnen. Die Einstellungen lassen sich für jede Auflösung und jedes Programm einzeln einstellen und abspeichern. Und sobald alles installiert ist, lassen sich die neuen Auflösungen mit dem Programm ScreenMode aus dem Prefs-Ordner auswählen. Die Karte emuliert übrigens die AA-Chips mit 256 Farben auf der Workbench! Bei 256 eingestellten Farben geht die Darstellung übrigens immerhin noch doppelt so schnell wie beim A4000! Könnte auch etwas schneller sein?! Da die Karte momentan nur mit 1MB VRam ausgestattet wird, läßt sich ein 24bit Screen nur in der Auflösung 640*480 öffnen. Sobald die Karte mit mehr Speicher verfügbar ist (einfach die Chips austauschen oder drauf- setzen und Jumper umstellen), gehen 24bit auch in höheren Auflösungen. Standardmäßig beherrscht die Karte folgende Auflösungen: 640*480, 24bit, 71Hz, 37,27kHz 800*600, 16bit, 60Hz, 37,86kHz 1024*768, 8bit, 87Hz, 35,49kHz in Interlace Weitere drei Auflösungen sind während der Installation noch auswählbar, z.B. 1280*1024, die Maximal-Auflösung der Karte. Ich hab die Karte mit diversen anderen erhältlichen Grafikkarten verglichen. Sie ist bei der täglichen Arbeit etwa drei- bis viermal schneller als die Domino und Konsorten (OmniBus usw) und etwa doppelt so schnell wie die Retina. Kommt natürlich darauf an, welche Operationen der Grafikchip der Karte ausführt. Jedenfalls enthält die Karte einen ziemlich schnellen 32bit Blitter! Vergleiche mit der scherzhaften Merlin-Karte werde ich mir verkneifen, die würde bei der momentanen Software eh um einiges schlechter abschneiden!!! Wie ich noch erfahren habe, wird die Karte seit kurzem mit anderen VRams ausgeliefert. Es sollen nur die halben Steckplätze belegt sein, es sind aber weiterhin 1MB enthalten. Wurde deswegen geändert, weil die Karte demnächst mit 2MB VRam erhältlich sein wird. Evtl. auch mit 4MB liegt an den RAM- Preisen... Außerdem wird die beiliegende Software komplett überarbeitet, einiges soll noch systemkonformer und schneller werden. Mal überraschen lassen... Jedenfalls wird die Karte jetzt schon systemkonformer als beispielsweise die Retina eingebunden. Merlin-Scherze unterlasse ich auch hier wieder, hehe. Halt, eines habe ich beim Lieferumfang vergessen. Natürlich werden auch Entwicklerunterlagen für eigene Programmentwicklungen mit ausgeliefert, inkl. der Dokumentation der Libraries im Handbuch usw. Außerdem liegen auch Treiber für ADPro, ImageFX und Real3D bei. Und natürlich Show-Programme für IFF, GIF und JPEG Grafiken, sowie Player für MPEG Animationen. Der Frequenz-Bereich der Karte geht von 38kHz bis 64kHz und von 60Hz bis 87Hz in Interlace. Welche Auflösungen diverse Monitore vertragen ist im Handbuch erläutert. Tja, ansonsten gibt es eigentlich nichts mehr zu erzählen denke ich mal. Mir fällt zumindest nichts weiter ein. Achja, ein abschließendes Urteil fehlt noch. Schwubdiwub hier ist eines: Die Karte kann ohne weiteres weiterempfohlen werden. Was noch wünschenswert wäre, ist etwas mehr Speicher. Hatte nämlich schon mehrmals einen Guru ala "Not enough ChipMemory" ! Aller- dings auch nur mit DirOpus, aber mit dem Teil bin ich eh nicht so zufrieden. Allerdings wird die Karte ja demnächst mit mehr RAM erhältlich sein, womit der einzige negative Punkt beseitigt wäre. Und schon fällt mir beim Stichwort RAM noch etwas ein. Es wird nämlich kein ChipRam mehr benötigt! Die Karte verwendet für die Grafikdaten das eigene Ram, sowie vorhandenes FastRam. Es können ab jetzt also ProTracker Modules mit 2MB Länge abgespielt werden :) Und schon ist der Kurztest zu Ende. Vielleicht kommt bei Gelegenheit noch ein Zerreißtest zur "Wunderentwicklung" Merlin ?!