@SA1  Der AMIGA 3000 läßt sich auf einfachste Weise von 25 MHz Taktfrequenz auf 28.6 MHz bringen. Alles was man dazu braucht ist ein Lötkolben, ein Schrauben- zieher/dreher, eine ruhige Hand sowie ein kurzes Kabel und natürlich diese Anleitung. Das Ergebnis ist die Steigerung der CPU-Taktfrequenz auf 28.6 MHz, das sind ca. 14.4 %, was sich dann auch in der Leistung widerspiegelt. Die hier vorge- stellte Modifikation läuft bei mir seit längerer Zeit ohne Probleme. Neben dem CPU-Takt wird ebenfalls die Taktfrequenz der FPU erhöht. Ich schenke mir jetzt mal die Erklärung, daß man als erstes den Rechner aus- schalten, und dann alle Kabel entfernen sollte. Das weiß ja eh jeder. Zuerst muß das Gehäuse entfernt werden. Dazu werden zunächst die vier seit- lichen Schrauben, sowie an der Rückseite die mittlere Schraube entfernt. Danach kann man das Gehäuse nach vorne abziehen. (Vorausgesetzt, man hat vorher den Monitor heruntergenommen. :-) ) Anschließend müssen sämtliche Karten, sofern vorhanden, ausgebaut werden, ebenso wie die Abdeckungen der Slots. Das Daughterboard, in welchem die Karten eingesteckt waren/wären, wird durch einen kleinen Plastiknippel an der oberen Kante fixiert. Dieser muß entfernt werden, damit das Daughterboard nach oben abgezogen werden kann. Jetzt kann die Isolierung und zwei weitere Plastikstützen entfernt werden. Nun muß die Laufwerksbrücke abgebaut werden. Dazu müßen bis zu sieben Schrauben, drei vorne, drei hinten und eine von oben nahe der Rückseite hinter der HD abgeschraubt werden. Danach kann man die Laufwerksbrücke etwas nach oben anheben, so daß man die Stecker für die Harddisk, die Diskettenlaufwerke und die Spannungsversorgung abziehen kann. Der Spannungsversorgungsstecker wird durch eine Klemme gehalten, die sich an der rechten Seite des Steckers befindet. Nachdem die Stecker alle gelöst sind, kann die Laufwerksbrücke nach oben hinausgehoben werden. Jetzt hat man die Hauptplatine vor sich, die nicht ausgebaut werden muß. Auf der rechten Seite, oberhalb der RAM-Steckplätze befindet sich ein Quarz- oscillator, ein kleiner silberner Kasten, auf dem die Zahl 50.000 aufgedruckt ist. Dieser Oscillator versorgt den Rechner nach einer Zweiteilung (des Taktes, nicht des Rechners :-) mit dem 25 MHz-Takt. Links neben dem Oscillator befinden sich ein paar Widerstände und ein IC, welches auf der Platine mit U106 bezeichnet ist. Etwas links und zur Vorder- seite ist ein Widerstand der mit R 121 bezeichnet ist. Das rechte Beinchen, also das, was zum Oscillator zeigt, muß jetzt entweder mit einem kleinen Seitenschneider getrennt werden, und zwar so, daß man ein Kabel an den Widerstand anlöten kann. Es geht natürlich auch, wenn man das Beinchen einfach auslötet. Dazu sollte man die Lötstelle aber ausreichend erwärmen, damit man nicht gleich die halbe Platine mit abzieht. An das freie Ende des Widerstandes wird nun ein etwa zwei Zentimeter langes Kabel angelötet. Das andere Ende des Kabels wird an das bereits erwähnte IC U106 angelötet und zwar an Pin 11. Dieser Pin ist der mittlere Pin des IC's auf der zum Oscillator hingewandten Seite. Das IC-Beinchen darf NICHT durch- trennt werden ! So, das war der eigentliche Umbau. Jetzt kann der Rechner wieder zusammen- gesetzt werden, wobei man zweckmäßiger Weise alle Arbeitsschritte in umge- kehrter Richtung macht, und dabei lediglich die Lötarbeiten ausläßt. Der Rechner sollte jetzt ganz normal booten, wenn nicht, dann wünsche ich jetzt schonmal viel Spaß bei der Fehlersuche. Die höhere Taktfrequenz führt zu einer geringfügig höheren Temparatur der CPU/ FPU. Jedoch werden CPU's mit "von Hause aus" höheren Takten im gleichen Gehäuse geliefert und erwärmen sich wesentlich stärker, als unser "Hack". Von daher besteht also keine Gefahr. In 999 von 1000 Fällen treten keine CPU- internen Probleme mit der erhöhten Taktfrequenz auf. It's not an Intel, we are Motorollin' ! Hinweis !!! Bitte unbedingt lesen !!! Obwohl dieser Umbau sehr einfach ist, besteht gerade für den Laien immer die Gefahr, seinen Rechner nachhaltig zu beschädigen oder zu zerstören. Ebenso besteht die Möglichkeit, daß Schäden wärend des Betriebes auftauchen, auch wenn das sehr unwahrscheinlich ist. Ich weise jede Verantwortlichkeit für Schäden aller Art, die durch Ausführung oder in Folge dieses Umbaus direkt oder indirekt auftreten, zurück. »·« CD »·«